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Kompostkiste

Was ist eine Wurmkiste?

Eine Wurmkiste ist die Alternative zum Komposthaufen. Im Gegensatz zum Komposthaufen lassen sich Wurmkisten im Keller oder auf dem Balkon aufstellen.

Wie sieht eine Wurmkiste aus?

Eine Wurmkiste besteht hauptsächlich aus:

1. einer Kiste

2. einem Trenngitter

3. einem abnehmbarem Deckel

Die Kiste ist aus gewachsenem Holz (z.B. Fichte) aufgebaut. Das ist wichtig, da sich in der Kiste aufgrund der “Atemaktivität” des Holzes und der Feuchtigkeit der organischen Abfälle ein bestimmtes Klima einstellt.

Das Trenngitter kann aus einem Holzrahmen mit Maschendraht bespannt oder einer perforierten (0,5 cm Lochdurchmesser) Stahlplatte bestehen. Wichtig ist, daß die Kiste in zwei Kammern unterteilt wird. Zunächst wird eine Kammer mit Würmern und organischen Abfällen befüllt. Ist die eine Kammer dann voll und die organischen Abfälle abgebaut, wird die andere Kammer befüllt. Die Würmer können durch das Trenngitter in die Kammer mit den frischen organischen Abfällen wandern und man kann den fertigen wurmfreien Kompost aus der Kiste entnehmen und verwerten.

Der Deckel ist ebenfalls aus Holz und sollte abnehmbar sein, damit man ungestört in der Kiste arbeiten kann, wenn es erforderlich ist.

Wie funktioniert eine Wurmkiste?

Grundsätzlich werden alle organischen Abfälle von den Würmern zu Humus umgesetzt.

Zum Wurmbesatz: Man muß spezielle Mistwürmer Eisenia Foetida einsetzen, diese Würmer sind gegenüber der entstehenden Wärmeentwicklung während des mikrobiellen Abbaus der organischen Abfälle unempfindlich.

Zu den organischen Abfällen: Alle organischen Abfälle, die im Haushalt anfallen können in die Wurmkiste gegeben werden. Einschließlich Schalen von Zitrusfrüchten, Fleisch- und Wurstabfälle, Abfälle von Zimmerpflanzen, selbst schlechtgewordene Milchprodukte! Eine Ausnahme sind Knochen, da sie längere Zeit zum Abbau benötigen (Wen es nicht stört die Knochen einige Male auszusortieren, kann auch diese hineingeben).

Kompostierdauer: Die Dauer ist vergleichbar mit der eines Komposthaufens. Nach ungefähr einem halben bis dreiviertel Jahr ist der Kompost verwertbar.

Was ist zu beachten?

Feuchtigkeit: Aufgrund des hohen Wassergehaltes von den organischen Küchenabfällen, kann der Wurmkompost zu naß werden. Durch Zugabe von Zeitungspapier kann das Problem gelöst werden.

Zeitungspapier: Es dient den Würmern als bevorzugter Eiablageplatz und sollte daher regelmäßig, zusammengeknäult den Würmern zur Verfügung gestellt werden. Wenn Sie hin und wieder etwas glatte Wellpappe in die Kiste geben, so werden deren Röhren auch gern als ‘Fertighaus’ angenommen.

Brotabfälle: Brot kann durchaus in die Wurmkiste gegeben werden. Man sollte jedoch darauf achten, daß es nicht in großen Mengen in die Kiste gegeben wird. Und wenn, muß das Brot gut zerkleinert und untergemischt werden.

Mengen: Generell sollte nicht zuviel von einer Sorte organischen Abfällen in der Wurmkiste kompostiert werden.

Standort Balkon: Steht die Wurmkiste auf dem Balkon, sollte man darauf achten, daß die Kiste regengeschützt und nicht in der prallen Sonne steht. Im Winter sollte die Wurmkiste mit Decken oder Styroporplatten gegen die Kälte isoliert werden, ansonsten könnten die Würmer erfrieren. Wenn möglich stellt man die Kiste in dieser Zeit in den Keller. Der Keller sollte dann aber recht kalt sein, da die Würmer sonst gern ‘Ausflüge’ unternehmen.

Urlaub: Für 4-5 Wochen im Sommer in Urlaub zu fahren ist kein Problem. Man muß nur vor Antritt der Reise die Würmer nochmals gut “füttern” und für eine ausreichend hohe Restfeuchtigkeit in der Kiste sorgen.

Zusatzstoffe: Zusatzstoffe, wie man sie auf den Kompost auftragen kann, sind bei Wurmkisten nicht erforderlich.

Wurmkiste selber bauen oder kaufen?

Grundsätzlich kann man, wenn man etwas handwerklich begabt ist und auch die entsprechenden Handwerkzeuge zur Verfügung hat, sich seine Wurmkiste maßgeschneidert selber bauen.

Es gilt die Faustregel für die Ausmaße der Wurmkiste von 60 x 40 x 40 cm. Man sollte gewachsenes Holz und nicht Sperrholz verwenden, da das Sperrholz aufgrund der hohen Feuchtigkeit in der Kiste zu stark aufquellen würde. Man benötigt:

1 x Bodenplatte; 1 x Vierkantholz zur Verstärkung

2 x Vierkanthölzer auf die Innenlänge; 2 x Vierkanthölzer auf die Innenbreite zur Verstärkung der Bodenecken

2 x Seitenwände; jeweils 2 x Vierkanthölzer zur Verstärkung der Seitenecken

2 x Längswänd

1 x Deckplatte; 2 x Vierkanthölzer zur Verstärkung

1 x Trenngitter; Hölzer für 2 Führungsschienen

Materialkosten: ca. 55,- Euro

Wurmbesatz:    ca. 12,- Euro

Unter dem Namen “Berliner Kiste” kann man Wurmkisten mit Wurmbesatz käuflich erwerben.

Woher bekommt man die Würmer?

B. Ebner                   Kaldenberger Weg 24,        40822 Mettmann

R. Kockskämper     Ruthstr. 24,                         45130 Essen

T. Tacke                   Kotten am Klosterdiek 61, 46325 Borken-Burlo

Wo steht was?

P.T. Blickwedel: Abfallbehandlung durch Würmer. Umweltbundesamt, Berlin 1985

Martina Bohnen u.a.: Kompost-Ratgeber in Frage und Antwort. Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin, 1995

 

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