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Syrien / Libanon
Nachruf F.Porsch
smilie

Pater Felix Porsch CSSp

Ich zitiere hier den Lebenslauf und Nachruf, welcher vom Orden der Spiritaner anläßlich seines Todes am 24. Februar 2001 veröffentlicht wurde. Dieser Mensch hat mich, obwohl ich Ihn nur kurz erleben durfte, in vielerlei Hinsicht verändert. Sei dies im normalen Leben, im Umgang mit anderen Menschen und Kulturen oder Religionen. Er hatte für alle und alles stets ein offenes Ohr und einen Guten Rat. Brauchte man nur jemanden zum Zuhören, so konnte er auch dies und ließ seine Guten Ratschläge bei den folgenden Begegnungen mit Ihm fast unmerklich die Gespräche einfließen. Ich denke oft und gern an Ihn. Er wollte diese Reisegruppe eigentlich selbst nach Syrien und in den Libanon begleiten und mit seinem umfassenden Wissen fachlich informieren. Dies war Ihm aufgrund seiner fortgeschrittenen Krankheit leider nicht mehr möglich.

Zitat:

Unser verstorbener Mitbruder, P. Felix Porsch CSSp, wurde am 6. September 1928 als drittes Kind des Maschinisten Bruno Porsch und Ehefrau Frieda in Danzig-Langfuhr geboren. Er besuchte die Volksschule seines Heimatortes Einlage an der Weichsel, die staatliche Aufbauschule in Danzig und wurde im Januar 1944 als Luftwaffenhelfer eingezogen.

Als er im April 1945 aus amerikanischer Gefangenschaft entlassen wurde, begab er sich zu seinem Onkel nach Nastätten im Taunus, da er nichts über den Verbleib seiner Angehörigen erfahren konnte. Hier erwachte in dem damals sechzehnjährigen zum ersten Mal der Wunsch, Priester zu werden. Doch schien eine Verwirklichung unter den gegebenen Umständen fast unmöglich.

Im März 1946 konnte er zu seinem Vater und seinen beiden Geschwistern nach Eckernförde in Schleswig-Holstein ziehen, wohin sie geflüchtet waren. Seine Mutter und seine Schwestern waren 1945 durch Bomben ums Leben gekommen. Da es nun aus finanziellen Gründen nicht möglich war, den früheren Bildungsgang fortzusetzen, bagann Felix im Mai 1946 eine Maurerlehre. Jedoch wurde ihm nach 17 Monaten Lehrzeit überraschend die Möglichkeit geboten, Schüler des Bischöflichen Konviktes in Hadamar im Westerwald und des dortigen staatlichen Gymnasiums zu werden. Sein besonderes Interesse galt neben dem Sport vor allem der deutschen Literatur. Auch fand er dort ein reiches Betätigungsfeld in der bündischen katholischen Jugend. Hier in Hadamar bekam er auch die Anregung, in einen Missionsorden einzutreten.

Nach dem Abitur im März 1952 begann Felix das Noviziat in der Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist in Heimbach in der Eifel und machte bis am 6. April 1953 seine erste Profess. Es folgten von 1953 bis 1962 die theologischen Studien in Knechtsteden und an der Gregoriana in Rom und ein Bibelstudium am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom. Während dieser Studien wurde P. Porscham 16. Juli 1958 in Köln zum Priester geweiht.

Von 1963 - 1968 war P. Porsch Dozent für Neutestamentliche Exegese an unserer Ordenshochschule in Knechtsteden. Danach ging er nach Rom zurück, brachte seine biblischen Studien zum Abschluß und promovierte 1970 an der Gregoriana über das Thema: “Pneuma und Wort. Ein exegetischer Beitrag zur Pneumatologie des Johannes-Evangeliums”. Von 1970 - 1978 dozierte P. Porsch Exegese des Neuen Testamentes an der Hochschule der Jesuiten, St. Georgen, in Frankfurt am Main und in Königstein im Taunus. Von 1978 - 1984 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Katholischen Bibelwerk in Stuttgart. Als die Spiritaner im Herbst 1983 in Sankt Augustin - Hangelar ihr Ausbildungshaus eröffneten, schloss er sich bald der dortigen Gemeinschaft an und dozierte von 1984 - 1996 an der Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin.

In all diesen Jahren war P. Porsch unermüdlich, oft an der Obergrenze menschlicher Kräfte bemüht, den Menschen in vielen bibelpastoralen und exegetischen Bildungsveranstaltungen die Botschaft der Bibel nahe zu bringen. Er schrieb Bücher und Artikel zu neutestamentlicher Theologie und zum Johannes-Evangelium und begleitete viele biblische Studienreisen.

Emeritiert kehrte er 1997 nach Knechtsteden zurück, war aber weiterhin tätig als Referent und Gastdozent. Ein schweres Krebsleiden setzte seinem unermüdlichen Schaffensdrang Grenzen und schließlich ein Ende. Ohne Klagen, immer voller Optimismus, trug er die fortschreitende Krankheit, bis er nur noch eines konnte, “die neue intensive Begegnung mit seinem Herrn und Bruder zu erwarten” - wie er es in seinem letzten Weihnachtsgruß ausdrückte - die Begegnung mit dem Herrn, dessen Frohe Botschaft er noch im Rollstuhl verkündete.

Am 24. Februar 2001 hat der Herr ihn zu sich gerufen.

Wir, seine Mitbrüder, Verwandten, Freunde und viele Menschen verdanken ihm viel, halten sein Andenken in Ehre und beten für ihn.

 

Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes, wir preisen dich und danken dir für unseren Mitbruder P. Felix Porsch CSSp. Du hast ihm in deinen ewigen Ratschlüssen den Weg vorgezeichnet, den er gehen sollte. Nachdem er in der Prüfung des Lebens den Glauben bewahrt und den guten Kampf gekämpft hat, schenke ihm, wir bitten dich, den Frieden und die Freude deines Himmels und uns, zu unserer Zeit, das Wiedersehen mit ihm in deinem Reich. Darum bitten wir durch Christus den Herrn.

Zitat Ende.

 

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